Energiestrategie Gemeinde Maur
Informationsveranstaltung und Podiumsdiskussion mit den Ortsparteien
Datum : 5. Mai 2022
Zeit : 20h bis ca. 22h mit anschliessendem Apéro bis max. 23h
Ort : Loorensaal, Apéro im Polterkeller
Details zur Veranstaltung: Siehe unten
Protokoll der der Podiumsdiskussion:
Fragen und Antworten der Vertreter der Ortsparteien an der Informationsveranstaltung vom 5.5.2022
Teil B: Block B: Fragen an Podiumsteilnehmer
Verfasst von Alex Brun und Stefan Bernegger
Podiumsteilnehmer:
Urs Rechsteiner (UR), Mitte
Yves Keller (YK), FDP
Thomas Hügli (TH), GLP
Sebastian Bauert (SB), SVP
Benjamin Goldschmidt (BG), SP
1. Was sind aus Ihrer Sicht die Erwartungen der Wählerinnen und Wähler an den Gemeinderat hinsichtlich der Umsetzung der Energiestrategie?
UR: Die Bekanntheit der Energiestrategie soll gefördert werden. Es sollen insbesondere Anreize geschaffen werden, es braucht hingegen keine zusätzlichen Vorschriften.
YK: Es geht darum Anreize zu schaffen, diese sollen jedoch einfach und unbürokratisch umgesetzt werden. Die Gemeinde soll eine Vorbildfunktion einnehmen und es soll eine CO2-Neutralität auf Gemeindeebene erreicht werden.
TH: Jetzt geht es darum, das Leitbild und die Energiestrategie umzusetzen. Hierbei soll auch nach links und nach rechts Ausschau gehalten werden (Nachbargemeinden, Bezirk). Für Wärmekonzepte und Heizkonzepte sollen Kooperationsmöglichkeiten genutzt werden, und gute Lösungen sollen skaliert werden.
SB: Die Abstimmungsresultate zeigen die Stossrichtung auf. Schülerinnen und Schüler sollen aktiv eingebunden werden. Die Gemeinde soll sich weitgehend an die Rahmenbedingungen von Bund und Kantonen orientieren.
BG: Die Energiestrategie kommt sehr spät, die Umsetzung muss daher möglichst rasch erfolgen.
2. Welche Grundsatzposition vertritt Ihre Ortspartei hinsichtlich der Energiestrategie der Gemeinde Maur und in welchen Punkten weichen Sie als Behördenmitglied von der Parteilinie ab?
SB: Die finanziellen Aspekte müssen berücksichtigt werden, d.h. es braucht Anreize für die Bevölkerung. Darüber hinaus muss bei der Umsetzung die Speicherproblematik beachtet werden. Die in der Vergangenheit getroffenen Massnahmen haben bereits eine Reduktion des CO2-Ausstosses bewirkt.
TH: Freut sich auf die Mitarbeit im Gemeinderat. Alle Betroffenen, d.h., Bevölkerung, Gemeinde, Landwirtschaft und Gewerbe sollen Ideen zur Umsetzung einbringen.
UR: Will sich ins Gremium einbringen, und darauf achten, hinsichtlich Effizienz eine Balance zu erreichen.
BG: Die grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung ist vorhanden, seine Möglichkeiten sind jedoch begrenzt.
YK: Der Öffentlicher Verkehr muss in die Betrachtungen einfliessen. Hierbei muss Ortsübergreifend agiert werden, wie dies bereits bei der Kläranlage erfolgt ist. Es sollen auch Leuchtturmprojekte, wie zum Beispiel Fernwärmenetze, realisiert werden.
3. Wie soll die Energiestrategie umgesetzt werden?
TH: Vorgaben sollen in der BZO (Bau- und Zonenordnung) festgehalten werden. Die Energiekommission soll Handlungsspielraum erhalten und führen können.
BG: Die Energiekommission soll klare Vorgaben zur Umsetzung machen.
SB: Die Energiekommission ist eine gute Idee, sie soll die Rahmenbedingungen zur Umsetzung vorgeben.
YK: Seitens der Bevölkerung sind bereits deutliche Fortschritte bei der Umsetzung erkennbar, die Gemeinde ist hingegen am Nachziehen. Um die Umsetzung weiter zu beschleunigen, müssen bürokratische Hürden abgebaut werden.
UR: Jetzt geht es darum, die Energiekommission zu etablieren. Die Bevölkerung realisiert bereits Anlagen zur Produktion von erneuerbarer Energie. Konzepte, die auf Freiwilligkeit beruhen, sollen gefördert werden.
4. Welches sind die vordringlichen Massnahmen, die der Gemeinderat bei der Umsetzung des Energieleitbilds ins Auge fassen sollte?
BG: Fragt sich, wo denn all die gepriesenen Solaranlagen sind - es gibt diese erst vereinzelt. Es braucht daher eine verbesserte Förderung und die Gemeinde muss eine Vorreiterrolle einnehmen. Neben Solaranlagen soll auch das Biogaspotential ausgeschöpft werden.
UR: Bei öffentlichen Parkplätzen sollen Ladestationen für Elektromobile bereitgestellt werden.
YK: Das Leitbild hat einen hohen Nutzen für Verwaltung, da sich diese daran orientieren kann. Bei öffentlichen Bauten sollen die Investitionszyklen genutzt werden, d.h., bei der Sanierung der Schulhäuser Ost und West in der Looren und des Feuerwehrgebäudes sollen Solaranlagen eingeplant werden.
TH: Zunächst geht es darum, Prioritäten zu setzen, einen Terminplan zu erarbeiten, und diese mit der Bevölkerung abzustimmen. Die lokale Wertschöpfung soll gefördert werden, und es muss grundsätzlich in Kreisläufen gedacht werden.
SB: Bei der Umsetzung muss das Augenmerk auf den Energieverbrauch und die Energieproduktion bei Gebäuden gerichtet werden.
5. Welche Initiativen zum Thema Energiestrategie werden Sie selbst ergreifen?
YK: Ist zu Fuss an die Veranstaltung gekommen und konnte sich dabei gedanklich auf den Anlass vorbereiten. Ansonsten geht es jetzt darum, eine klare Planung zu erstellen und konkrete Taten folgen zu lassen.
SB: Jeder kann und soll einen Beitrag leisten (seine Eltern haben beispielsweise eine PV-Anlage installiert).
BG: Er wird im Rahmen seiner Aktivitäten in der Partei die Förderung von erneuerbaren Energien aktiv unterstützen.
UR: Er wird in der Energiekommission die Erarbeitung von Lösungen und deren Umsetzung aktiv vorantreiben. Das Gremium soll so schnell wie möglich und so bedacht wie nötig agieren.
TH: Energie ist eines seiner Kernthemen und er will dieses zum Erfolg führen. Er wird sich auch dafür einsetzen, dass verdichtetes Bauen zu einem Schwerpunkt in der BZO wird. Ganz allgemein soll bei Energiethemen mehr Begeisterung erweckt werden.
Votum aus dem Publikum: «Es sollte eine Pflicht für die Installation von Solaranlagen bei Neubauten und Dachsanierungen geben»:
UR: Er will die diesbezüglichen Möglichkeiten abklären.
YK: Setzt eine Flasche Wein darauf, dass Solaranalgen zukünftig auch ohne Vorschriften installiert werden (die Wirtschaftlichkeit ist gegeben).
TH: Eine Pflicht für die Installation von Solaranlagen bei Neubauten und Dachsanierungen sollte in Betracht gezogen werden.
Informationsveranstaltung und Podiumsdiskussion mit den Ortsparteien
Datum : 5. Mai 2022
Zeit : 20h bis ca. 22h mit anschliessendem Apéro bis max. 23h
Ort : Loorensaal, Apéro im Polterkeller
Siehe auch: Maurmer Post vom 8. April 2022, Seite 9
Teilnehmer Podiumsdiskussion:
- SP : Benjamin Goldschmidt, neu gewähltes Mitglied der Schulpflege (siehe maur.spkantonzh.ch/ueber-uns/personen/gruppe/person/benjamin-goldschmidt)
- GLP: Thomas Hügli, neu gewählter Gemeinderat (siehe thomashuegli.ch)
- Mitte: Urs Rechsteiner, wiedergewählter Gemeinderat, Kandidat Präsidium (siehe maur-egg.die-mitte.ch/menschen/urs-rechsteiner/)
- FDP: Yves Keller, wiedergewählter Gemeinderat, Kandidat Präsidium (siehe www.yves-keller.ch)
- SVP: Sebastian Bauert, Vorstandsmitglied SVP Maur (siehe www.svp-maur.ch/vorstand)
Grundlage:
Der Zweck des VEM besteht darin, die Produktion von alternativen Energien und die effiziente Nutzung von Energie in der Gemeinde Maur zu fördern.
Hintergrund:
Nachdem der Gemeinderat Maur im Dezember 2021 ein Energieleitbild mit Umsetzungskonzept für die Gemeinde Maur verabschiedet hat, die Revision der BZO in Vernehmlassung ist, und die Gemeindebehörden neu besetzt worden sind, möchte der VEM die Gelegenheit nutzen, um Fragestellungen rund um die zukünftige Energiestrategie der Gemeinde Maur in einem breiteren Kreis zu diskutieren:
Ziele der Veranstaltung:
- Die Bevölkerung von Maur soll die Energiestrategie der Gemeinde Maur verstehen, mitgestalten und mittragen.
- Die Ortsparteien sollen bei der Ausarbeitung von konkreten Massnahmen einbezogen werden und die Umsetzung der Massnahmen unterstützen.
Umsetzung:
Der VEM hat die Ortsparteien zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Energiestrategie der Gemeinde Maur“ eingeladen. Den Ortsparteien soll eine Plattform geboten werden, auf der sie sich hinsichtlich der zukünftigen Energiestrategie positionieren können. Alle fünf Ortsparteien haben die Einladung angenommen und vier davon haben ein neu gewähltes bzw. einen wiedergewähltes Behördenmitglied damit betraut, die Partei zu vertreten.
Ablauf:
Einleitend wird Felix Senn (noch Gemeinderat und Vorstandsmitglied des VEM) das Energieleitbild der Gemeinde Maur vorstellen. Im Anschluss daran werden sich die Vertreter der Ortsparteien in einer vom VEM moderierten Podiumsdiskussion zur Energiestrategie und deren Umsetzung äussern, sowie Fragen aus dem Publikum beantworten.
Bei einem vom VEM offerierten Apéro können sich die Anwesenden anschliessend im Polterkeller informell austauschen.
Themenkreise:
- Grundsatzpositionen der Parteien und der Behördenvertreter
- Wie weiter: Vom Leitbild zu einer Energiestrategie
- Verankerung in Verordnungen
- Mandat Energiekommission
- Vorschriften für Bauherren
- Beratung für Bauherren
- Fördermassnahmen
- Gemeinde als Vorreiterin
Im Namen des Vorstands des VEM,
Stefan Bernegger